Montag, 28. März 2011

Into the wild

Wir fahren in D.s Mietwagen Richtung Limpopo, raus aus der Stadt, die jetzt seit 2 Monaten mein zu Hause ist. Unterwegs ueberrascht uns ein Regenschauer und die Scheiben des Autos beschlagen schneller, als man sie abwischen kann. Mankann kaum mehr die Ruecklichter der anderen Autos sehen, die Massen feuchter Luft, die sich ncihyt von unseren Scheiben trennen koennen, zwingen uns zu einem abenteuerlichen Halt auf dem Seitenstreifen. Es ist bereits dunkel, als wie die Fahrt in Mokopane unterbrechen. Ein kleiner Ort, einige Kilometer von Limpopos Hauptstadt Polokwane entfernt. Besonders aufregend ist es hier nicht, vorstaedtisch, klein. Irgendwie denken wir alle an amerikanische Road Movies, als wir hier absteigen. Am Morgen geht es in Richtung Tzaneen. Wir fahren durch endlose Landschaften satten Gruens, bald schon sind die gelblichen Huegel und Buesche verschwunden und werden von Bananen- und Zitronenplantagen ersetzt. Ein Schild warnt vor Nilpferden, die hin und wieder die Strasse ueberqueren.
Nur ein Schild weisst auf den Backpacker hin, daneben ein stark abschuessiger Pfad. Beim herunterfahren fragen wir uns, ob das Auto den Weg nach oben schaffen wird oder ob wior fuer immer bleiben muessen, in Tzaneen. Der Weg beschreibt eine Kurve und gibt den Blick frei auf Huetten mitten in der Natur. Ein Pfad fuehrt hinunter zum See, in dem wir uns nicht trauen zu schwimmen, weil es hier nicht nur Malaria gibt, sondern auch diverse Uebel in stehenden Gewaessern. Trotzdem, es ist wunderschoen.
Die Huette hat kein Licht, aufs Wellblechdach trommelt nachts der Regen. Toilette und Dusche sind draussen, neben Palmen und Straeuchern, unter freiem Himmel. Abends sitzen wir mit einem Savannah in der Hand vor unserer Huette und hoeren den Voegeln zu.

Sonntag geht es zurueck in Richtung Joburg, unterwegs setzen mich die anderen in Polokwane ab. Am Taxi Rank frage ich mich durch und sitze schliesslich in einem Minibus in Richtung Nelspruit. Abenteuerliche Fahrt ueber Berg und Tal, eingequestscht neben zwei uebergewichtigen Herren, einer schnarchend, der andere Bier trinkend. Er hat kein Gepaeck, nur eine Tuete voll mit Dosenbier. ich frage mich, wofuer er sich Mut antrinken muss. Oder ob er einen bestimmten Pegel haelt. Wer trinkt schon 7 Bier in 2 h?
Grosse Aufregung, als meine MItfahrer einen betrunkenen Fahrer vor uns auf der Strasse entdecken, der sich in Schlangenlinien seinem Ziel naehert und dabei gefaehrlich oft auf die Gegenfahrbahn geraet. Kein Wunder, dass Suedafrika traurige Rekorde in Sachen Unfallhaeufigkeit aufstellt.

Ich steige um in Burgerfort, einem Ort, den es auf meiner Karte nicht einmal gibt. Am Main Taxi Rank muesse ich umsteigen, sagt man mir. Der Main Taxi Rank ist ein verlassener Parkplatz zwischen ein paar Muellhaufen, ein paar Maenner haengen hier herum, es nieselt. Ich steige um in eines von 2 Taxis die dort herumstehen. Wir warten auf mehr Passagiere - und tatsaechlich gesellt sich wenig spaeter eine Grossfamilie dazu . Es geht weiter in Richtung Nelspruit. Und natuerlich hat die Fahrtzeit, die man mir sagte, nichts mit der Realitaet zu tun. Ich fluche innerlich, weil ich denke, das kennstdu doch schon aus Indien. Nun, immerhin, hier muss man nur eine Stunde addieren, nicht 3 oder 6... Statt um 5 bin ich also gegen 7 in Nelspruit, es ist dunkel, es regnet, der Ort wirkt mehr oder minder verlassen. ich warte an der Polizeistation auf einen Fahrer vom Backpacker/Hostel, der tatsaechlich nach wenigen Minuten eintrifft. Gelobt seist du, lonely planet!

Ich treffe ein in einem Backpacker, in dem es alles gibt, Fruehstueck, Internet, niedrige Preise, einen Pool und eine Bar. Und nette Leute. Ich gehe ins Bett und denke darueber nach, wie einen die Angst vorm Leben abhaelt. Und darueber, dass man zuviel Fantasie haben kann. Ich liege im Bett und denke, war doch gar nicht so schwer.

(Gleich in den Kruegerpark, Uebernachtung im Camp dort, morgen Safari)

Nora reist

6 Monate Indien + 2 Monate Südafrika

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